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Bei der heutigen Marktsituation ist die Lebenszeit von
Unternehmensstrukturen oft nur von relativ kurzer Dauer.
Althergebrachte hierarchische Strukturen sind meist nicht mehr in
der Lage, den kurzen Produktlebenszyklen gerecht zu werden. Hier
sind flexible und wandlungsfähige Unternehmensstrukturen gefragt,
die eine flexible Zuweisung von Aufgabenträgern zu Aktivitäten
erlauben. Die Organisationsmodelle aktueller
Workflow-Management-Systeme erfüllen diese Forderung leider nur
sehr eingeschränkt. In dieser Diplomarbeit wird daher eine Form der
Modellierung von Organisationsstrukturen betrachtet, die auf
Konzeptgraphen basiert.
Zur Modellierung der Organisationsstrukturen eines Unternehmens
(mittels Konzeptgraphen) ist die Entwicklung eines Editors
erforderlich. Dieser Konzeptgraphen-Editor soll möglichst
plattformunabhängig an beliebiger Stelle im Netzwerk (bzw. im
Internet) eingesetzt werden können. Durch Einsatz von CORBA (Common
Object Request Broker Architecture) soll der Editor in die Lage
versetzt werden, die modellierte Unternehmensstruktur an eine
erweiterte Zuweisungskomponente des Workflow-Management-Systems
HP-Changengine zu übermitteln. Die erweiterte Zuweisungskomponente
beantwortet ihrerseits Anfragen des Workflow-Management-Systems
hinsichtlich der Zuweisung von Aufgabenträgern zu Aktivitäten.
Mittels Verwendung objektorientierter Modellierung in UML (Unified
Modeling Language) und Programmierung in Java wird aufgezeigt, wie
sich der Konzeptgraphen-Editor aus einzelnen Komponenten
zusammensetzt und grundlegende software-ergonomische Anforderungen
berücksichtigt. Des weiteren wird eine Möglichkeit aufgezeigt, wie
sich das Organisationsmodell schrittweise mit Hilfe eines
Lernalgorithmus um neues Wissen erweitern läßt. Um einen
Lernprozeß zu ermöglichen, ist ein Graph-Matching erforderlich,
bei dem zunächst die Gemeinsamkeiten von Konzeptgraphen ermittelt
werden, um daraufhin dem Anwender Vorschläge für eine Expansion
der auf Konzeptgraphen basierenden Wissensbasis unterbreiten zu
können.
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